Und ewig lockt das Traumauto! Doch in der Praxis lassen sich Kaufwunsch und Budget oft nicht in Einklang bringen. In dieser Zwickmühle ebnet Leasing vielleicht den Weg zu deinem Sportwagentraum. Dieser Beitrag gibt dir einen Überblick, welche Argumente für das Kaufen oder Leasen sprechen.
Keine Frage: Der Kauf eines Autos ist eine der größeren Anschaffungen im Leben – erst recht, wenn du es auf einen jungen Gebrauchten oder sogar einen Neuwagen abgesehen hast. Doch den Traum vom Sportflitzer erfüllt man sich in vielen Fällen erst durch Überweisen eines höheren fünfstelligen (oder sogar sechsstelligen) Betrags. Bei mir löst die Vorstellung, ein Auto im Gegenwert einer Eigentumswohnung zu kaufen, jedoch eher Angstzustände als freudige Erregung aus. Schon beim Blick auf das Preisschild eines neuen Golf GTI, BMW M2 oder einer A-Klasse mit AMG-Plakette rattert der innere Taschenrechner. Und kommt zu keinem guten Ergebnis.
Was also tun, wenn der Traum vom „Driver’s Car“ Realität werden soll?
Natürlich besteht immer die Möglichkeit, sich ein älteres Auto zuzulegen. Doch wenn du eher Lust auf modernste Technik hast, ist der geschickte Weg zum Traumwagen vielleicht ein anderer: Speziell in der zweiten Jahreshälfte sind bei Leasing-Vermittlern wie Vehiculum, LeasingMarkt oder Null-Leasing teilweise erstaunliche Schnäppchen zu finden. Selbst mit einem überschaubaren monatlichen Budget bekommst du hier eine Menge Auto. Aber für wen lohnt sich das? Wo ist der Haken bei Monatsraten von kaum mehr als 100 Euro für GTI & Co.? Grund genug, sich einmal genauer mit der Frage zu befassen, ob du dein Auto kaufen oder leasen solltest.
Kaufen oder leasen? Das ist hier die (Typ-)Frage!
Das Offensichtliche zuerst: Während du beim Kauf eines Autos das Eigentum an diesem Fahrzeug erwirbst, bezahlst du beim Leasing nur das Recht auf Nutzung – du mietest das Auto. Am Ende der Vertragslaufzeit, meist zwischen 12 und 48 Monate, gibst du den Wagen zurück und stehst wieder ohne fahrbaren Untersatz da. Dafür winkt der nächste Leasing-Vertrag mit einem anderen (Neu)Fahrzeug.
Beim Kauf hingegen zahlst du den gesamten Kaufpreis und musst dazu im Vergleich zum Leasing höhere Monatsraten und/oder eine umfangreiche Abschlusszahlung hinnehmen. Aber: Der Wagen gehört nach Zahlung der letzten Rate dir. Kein Zurückgeben, keine Einschränkungen, Deins!
Die entscheidenden Fragen, die du dir vor dem Kaufen oder Leasen stellen musst, sind deshalb:
- Lege ich Wert darauf, mein Auto zu besitzen?
- Will ich meinen Traumwagen viele Jahre behalten?
- Oder möchte ich lieber nach kurzer Zeit wieder auf ein anderes, neueres Auto umsteigen?
Die Antworten darauf kannst du dir natürlich nur selbst geben. Wie sie ausfallen, hängt dabei stark von deinem Charakter ab. Insofern kann man niemandem pauschal zum Kaufen oder Leasen raten – die Entscheidung ist zunächst einmal eine Typfrage.
Deine finanziellen Möglichkeiten entscheiden mit
Neben deiner persönlichen Haltung zum Autobesitz entscheidet deine finanzielle Situation darüber, ob Kaufen oder Leasen die bessere Alternative ist:
Du hast großzügige Ersparnisse, um den Kaufpreis zu stemmen? Du kannst dir Anzahlung und Kreditraten auch über längere Jahre leisten? Dann entscheide dich ruhig für den Kauf deines Traumwagens und behalte ihn so lange, wie du möchtest.
Der große Vorteil beim Kauf: Leistest du eine große Anzahlung oder legst du sogar den gesamten Kaufpreis auf den Tisch, besitzt der Händler einen größeren Verhandlungsspielraum. Er geht mit dem Verkauf kein finanzielles Ausfallrisiko ein und kann dir mit dem Preis ein gutes Stück entgegenkommen. Je nach Verhandlungsgeschick sind das in der Regel zwischen 10 und 20 Prozent. Ob du die Kaufsumme dann aus eigener Tasche bezahlst oder wiederum über einen Bankkredit finanzierst, spielt dabei keine Rolle.
Hast du dagegen nur ein begrenztes monatliches Budget zur Verfügung, belasten dich die vergleichsweise niedrigen Monatsraten beim Leasing spürbar weniger. Leasing hat zudem den Vorteil, dass du eben keine Riesensumme fest in dein Automobil zu investieren brauchst. Vielleicht sparst du auf Haus oder Wohnung und möchtest einfach nicht so viel Kapital an dein Auto binden. Leasing hat also den Reiz, dass der größte Teil deines Geldes trotz Neuwagen frei verfügbar bleibt.
Was ist beim Leasing anders?
Du bezahlst beim Auto-Leasing vor allem den Wertverlust, den der Leasinggeber anhand der Vertragslaufzeit und der vorher vereinbarten Kilometerleistung für dein Fahrzeug festgelegt hat. Und dieser Wertverlust liegt zwangsweise um Klassen niedriger als dessen Kaufpreis. Bei Leasing eines gleichwertigen Fahrzeugs fallen die monatlichen Raten deshalb erheblich niedriger aus als bei der Finanzierung des Kaufpreises. Das gilt erst recht, wenn zum Jahresende die bereits erwähnte Saison für Leasing-Sonderangebote beginnt.

Es wird zudem keine Anzahlung fällig: Du zahlst zu Beginn lediglich die „Überführung“ und die Zulassung des Fahrzeugs (auch wenn du den Wagen selbst im Werk abholst). Und selbst diese Kosten lassen sich auf Wunsch auf die Monatsraten umlegen. Deine finanziellen Reserven bleiben unangetastet und du kannst dich auf die vergleichsweise niedrige monatliche Belastung einstellen.
Also aufgemerkt: Leasing bedeutet mehr, als einfach nur Geld zu sparen. Durch die niedrigeren Monatsraten und ohne Anzahlung ist dabei nämlich sehr viel mehr Auto drin als beim Kauf. Für eine feste monatliche Summe X kannst du durchaus 1-2 Fahrzeugklassen oder Motorisierungen höher zugreifen. Wenn du damit leben kannst, deinen Wagen nicht dauerhaft zu erwerben, kriegst du eine Menge Traumauto fürs Geld.
Und wo ist jetzt der Haken?
Leasing geht wegen der besonderen Eigentumskonstellation mit einigen Einschränkungen einher:
- Der Leasinggeber schreibt dir aus seiner Position als Fahrzeugeigentümer heraus nicht nur die Wartungsintervalle vor, sondern auch, welche Werkstätten du bei Inspektion und Reparatur in Anspruch nehmen kannst. Bedeutet: Der günstige freie Schrauber in deiner Straße kommt nicht infrage, stattdessen musst du für jede verbindlich anstehende Inspektion zur Vertragswerkstatt.
- Um bei einem Unfall deines Leasingfahrzeugs keinen Schaden zu erleiden, schreibt dir der Leasinggeber eine Vollkaskoversicherung vor. Zusätzlich muss in deiner Versicherung eine sogenannte „GAP-Deckung“ enthalten sein. Die GAP-Versicherung schließt die Lücke zwischen dem Wiederbeschaffungswert – den deckt die Versicherung normalerweise bei einem Totalschaden ab – und dem in der Regel höheren Leasing-Restwert.
- Die zu Beginn festgelegte jährliche Kilometerleistung bestimmt den Wertverlust und damit deine Leasingrate – sie ist bindend. Überschreitest du bei Rückgabe des Fahrzeugs die Gesamtkilometerleistung um mehr als einen gewissen Kulanzwert, meistens 2.500 km, zahlst du pro gefahrenen Kilometer Extragebühren. Deren Höhe steht jedoch von Beginn an im Vertrag, das macht die Mehrkosten kalkulierbar.
- Du musst mit deinem Fahrzeug pfleglich umgehen, damit es bei Rückgabe nicht mehr als die gewöhnlichen Gebrauchsspuren aufweist. Ansonsten unterschreitet der Wagen möglicherweise den kalkulierten Restwert und du zahlst den Ausgleich.
Die günstigen Leasingraten sind also an etliche Bedingungen für den Umgang mit deinem Fahrzeug geknüpft – so, wie das bei einer gemieteten Wohnung auch der Fall ist.
Praxisnahe Nutzungsbedingungen
Die oben genannten Einschränkungen wirken sich jedoch weniger unangenehm aus, als es den Anschein hat. Ganz einfach, weil jeder halbwegs vorausschauende Mensch einem neu gekauften Auto dieselbe Behandlung zukommen lassen würde:
- Inspektion und Wartung in der Vertragswerkstatt? Sind aus Gründen des Werterhalts in der Regel ohnehin die beste Wahl. Dafür sorgt allein schon die digitale Erfassung jeder Wartung beim Hersteller. Die macht nämlich die Inspektionshistorie für den nächsten Besitzer nachvollziehbar und stabilisiert den Wert des Gebrauchtfahrzeugs.
- Teure Reparaturen? Finden bei einem Neuwagen oder einem jungen Gebrauchten – darum handelt es sich meist bei Leasingfahrzeugen – nicht statt. Und wenn doch, greift innerhalb der Vertragslaufzeit fast immer die Herstellergarantie.
- Vollkaskoversicherung bei einem frisch gekauften Fahrzeug? Selbstverständlich! Wer will auf einem Totalschaden sitzen bleiben, wenn er noch 62 Monate an seinem Kredit abbezahlen muss?
- Pfleglicher Umgang mit dem Neuwagen? Logisch! Als Autonarr hast du sicher keine Lust, schon nach wenigen Monaten in einem verkratzten und verdreckten Elend herumzufahren.
Lediglich mit der Kilometerleistung ist es ernst. Du solltest deine jährliche Fahrstrecke unbedingt realistisch einschätzen und den Leasingvertrag dementsprechend abschließen. Falls du am Ende die Gebühren für 15.000 Mehrkilometer auf den Tisch legen musst, wird die Rückgabe zu einem unangenehm teuren Erlebnis.
Und wenn du selbstständig bist?
Für Selbstständige und Gewerbetreibende drängt sich das Leasing eines Firmenwagens geradezu auf.
Zum einen sind da die zum Teil unfassbar günstigen Gewerbeleasing-Angebote. Den Seat Leon Cupra ST – 300 PS und Vierradantrieb – gab’s rund um den letzten Jahreswechsel ab 139 Euro (netto) im Monat. VW Polo GTI? Dessen 200 PS waren im Herbst schon ab 59 (!) Euro (netto) im Monat zu haben. Den Volvo XC 90 habe ich ebenfalls zum Jahreswechsel kurzzeitig für eine Monatsrate von 259 Euro (netto) gesehen. Zum Vergleich: Als privater Leasingnehmer hättest du für dasselbe Angebotsfahrzeug zum damaligen Zeitpunkt 759 Euro bezahlt. Mir ist angesichts des Unterschieds die Kinnlade heruntergeklappt, obwohl man hier für einen fairen Vergleich noch die Mehrwertsteuer herausrechnen müsste.
Klar: Das sind die Preise bei Minimalkonfiguration mit 24 Monaten Laufzeit und 10.000 Kilometern Fahrleistung pro Jahr. Sobald du Sonderausstattung und größere Kilometerleistung willst, wird’s schnell teurer. Aber wenn du nicht gerade 40.000 km pro Jahr abreißt, bleiben auch dann sehr bezahlbare Raten übrig – für ein nach Wunsch konfiguriertes, nagelneues Fahrzeug.
Darüber hinaus freut sich deine Buchhaltung: Statt einer großen, über Jahre laufenden Abschreibung gibt es handliche, monatliche Leasingraten. Die sind in vollem Umfang als Betriebskosten absetzbar. Das gilt auch für alle Zusatzleistungen für Inspektion und Wartung, die sich mit dem Leasingvertrag buchen lassen. Es ist zudem keine Verschuldung nötig, die Liquidität des Unternehmens bleibt erhalten. Nach Ablauf des Vertrags geht das Fahrzeug an den Leasinggeber zurück, ohne dass du einen Gedanken an den Verkauf oder eine möglicherweise anfallende Versteuerung des Restwerts verschwenden musst.
Neuer Firmenwagen fällig? Hier würde ich jederzeit leasen statt kaufen.
Zusammenfassung: Vor- und Nachteile von Kauf und Leasing im Überblick
Für eine leichtere Gegenüberstellung der Argumente hier noch einmal die Pros und Contras in tabellarischer Form:
Autokauf
Vorteile
- Das Auto geht beim Kauf in dein Eigentum über.
- Beim Händler bist du je nach Finanzierungsmodell in einer guten Verhandlungsposition und kannst spürbare Preisnachlässe herausholen.
- Dir steht die freie Wahl bei der Versicherung offen.
- Du kannst frei bestimmen, wie du das Auto einsetzt oder verkaufst.
- Es gibt keine Einschränkungen oder Vorgaben bei Pflege, Wartung und Reparatur.
- Nach Abzahlung des Kredits fallen niedrigere monatliche Kosten an.
- Du behältst Dein Auto so lange, wie du möchtest.
Nachteile
- Du bindest eine Menge Kapital fest an dein Auto.
- Du trägst den gesamten Wertverlust über die Zeit, in der du den Wagen besitzt.
- Bei einem Unfall oder einer technischen/gesetzlichen Änderung (Stichwort: Dieselskandal) trägst du ein erhebliches Restwertrisiko.
- Mit steigendem Alter des Fahrzeugs kommen häufiger unerwartete Reparaturkosten auf dich zu.
- Du musst dich in Eigenregie um Verkauf oder Entsorgung des Wagens kümmern
Leasing
Vorteile
- Die monatlichen Raten sind in der Regel erheblich niedriger als bei Kauf und Finanzierung.
- Überführungskosten, Werkstattbesuche, Versicherungen usw. lassen sich auf Wunsch hinzubuchen bzw. auf die Monatsraten umlegen. Deine Kosten sind auf diese Weise fast zu 100% kalkulierbar.
- In der Regel ist keine größere Anzahlung erforderlich.
- Keine Kapitalbindung: Du kannst deine Ersparnisse unangetastet lassen und bleibst flüssig für andere Ausgaben.
- Kein Restwertrisiko: Du gibst den Wagen am Ende der Laufzeit ab und brauchst dich nicht um einen zwischenzeitlichen Wertverlust oder den Verkauf zu kümmern.
- Du bekommst beim Leasing normalerweise einen Neuwagen oder einen sehr jungen Gebrauchten: Keine Reparaturen, keine Verschleißerscheinungen, neueste Technik, Herstellergarantie.
- Bei gleichem Budget ist wesentlich mehr Auto möglich als beim Kauf.
- Du kannst in relativ kurzen Abständen immer wieder ein neues Auto leasen und fahren.
Nachteile
- Du erwirbst kein Eigentum an deinem Traumwagen. Zum Ende des Vertrags musst du ihn – nach vergleichsweise kurzer Zeit – wieder abgeben.
- Die Leasinggesellschaft macht recht enge Vorgaben, was Versicherung und Wartung des Fahrzeugs angeht. Die Nebenkosten fallen deshalb unter Umständen höher aus als bei einem gekauften Auto.
- Du musst dich recht genau an die Kilometervorgabe halten, um hohe Nachzahlungen zu vermeiden. Zudem darfst du das Fahrzeug nur nach den Vorgaben des Leasingvertrags einsetzen.
- Ein pfleglicher Umgang mit dem Fahrzeug ist Pflicht: Der Zustand bei der Rückgabe darf lediglich die normalen Gebrauchsspuren widerspiegeln. Äußerliche Schäden am Fahrzeug musst du gegebenenfalls vor der Rückgabe beseitigen lassen oder dem Leasinggeber einen Wertausgleich zahlen.
Fazit
Kaufen oder leasen? Aus meiner Sicht spricht eine Menge dafür, es beim Alltagswagen tatsächlich einmal mit dem Leasing auszuprobieren. Mich reizt vor allem der Gedanke, dass eine Menge Auto zu überschaubaren, kalkulierbaren Kosten drin ist. Und dabei bleiben meine Ersparnisse im Hintergrund verfügbar, um meine Liquidität zu erhalten und anderen Verpflichtungen nachzukommen.
Klar: Es entsteht keine so tiefe Bindung zum Fahrzeug wie bei einem geliebten Oldie oder dem endlich erfüllten Cabrio-Traum. Aber dafür fährst du einen neuen, modernen Wagen, kannst 1-2 Fahrzeugklassen höher zugreifen und brauchst dir um Reparaturen, Verkauf und Restwert keine Gedanken zu machen. Und mit dem nächsten Leasingvertrag legst du dir eben auch das nächste, vielleicht noch bessere „Driver’s Car“ zu.
Was ist deine Meinung? Hast du es schon einmal mit einem Leasingvertrag versucht? Bist du der Verhandlungskünstler beim Autokauf? Oder muss der Wagen in deiner Garage auch unbedingt dir gehören? Hinterlasse einfach einen Kommentar!
Danke für den Beitrag, der mich jetzt mich jetzt doch pro leasen überzeugt hat!
Sehr gerne doch! Ist auch ein spannendes Thema für jeden Autofan.
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