Zwei Jahre in Kansas waren prägend: Dort fuhr Henning seinen ersten Ford Mustang zur High School und entdeckte seine Liebe für den grollenden Sound amerikanischer Motoren. Heute steht ein 2013er Mustang V6 in seiner Garage und lässt sein Herz bei jedem Anlassen höher schlagen. Hier erzählt Henning, wie er sich seinen amerikanischen Traum erfüllt hat und welches andere Muscle Car seinem Mustang beinahe den Rang abgelaufen hätte.
Wie ist dein Name?
Henning Behrens
Wie alt bist du?
Ich bin 45 Jahre alt.
Was ist dein Beruf?
Journalist/Reporter
Stell uns dein Driver’s Car vor!
Ich fahre einen 2013er Ford Mustang mit 3,7-l-V6-Maschine. Der Wagen wurde in Kalifornien in den USA gebaut und fuhr dort auch ein Jahr. 2015 kam er nach Deutschland und lief ganz in der Nähe, in Bonn. Seit 2019 fahre ich ihn hier in Dormagen.
Mein Mustang ist innen mit orangenem Leder ausgestattet und steht auf 275er-18-Zoll-Walzen hinten und 250ern vorne. Die Felgen sind schwarz, wie auch der Rest des Wagens.

Warum ausgerechnet dieses Fahrzeug?
Dazu gibt es eine kleine Hintergrundgeschichte, die mit einem Ford Mustang Mach 1 von 1978 anfängt – den hatte ich während meiner zwei Jahre in den USA. In Kansas City/Kansas habe ich die 11. und die 12 Klasse der Highschool absolviert und fuhr mit dem Mach1 jeden Tag zur Schule. Das ist in den USA allerdings nichts Besonderes, dort fallen eher BMW und Mercedes auf.
Leider war mein Wagen in einem üblen Zustand, deshalb habe ich damals am Ende der zwei Jahre lieber darauf verzichtet, ihn mit zurück nach Deutschland zu bringen. Aber ich habe mir selbst geschworen: Irgendwann kaufst du dir einen Mustang.
20 Jahre später war es dann soweit: Ich stand wieder vor einem tollen Exemplar und hab mich gefragt: „Wenn nicht jetzt, wann dann?“

Zu Beginn habe ich noch eine Weile darüber nachgedacht, mir stattdessen lieber einen Dodge Challenger zuzulegen. Aber mit einem Auto-Hersteller wie Ford und seinen 100 Jahren Erfahrung im Autobau kann man in Europa einfach nichts falsch machen. Dazu kommt: Genau wie für einen Camaro bekommt man für den Challenger in Europa sehr schlecht Ersatzteile, wenn mal eine Reparatur ansteht. Also habe ich kurzerhand den Ford Mustang gekauft – und und meine Partnerin war sauer. Die Freude über meinen Traumwagen hat den kurzzeitigen Ärger aber schnell wettgemacht. Irgendwann haben sich die Wolken verzogen und seitdem steht mein Mustang in der Garage.
Hand auf Herz: Gab es ein anderes Modell, für das du dich beinahe entschieden hättest?
Ja, bei dem 2014er Dodge Challenger SRT war es wirklich knapp. Aber ich habe mich dann doch gegen den Dodge entschieden. Ford ist nur ein paar Kilometer entfernt in Köln, da bekomme ich alles für den Mustang. Auf eine langwierige Internet-Teilesuche beim Challenger hatte ich einfach keine Lust. Dazu kommt: Mein Schrauber Tim Sommerfeld in Dormagen kann mir die passenden Ford-Ersatzteile zu einem sehr fairen Kurs anbieten. Den Mustang kann er außerdem zerlegen und blind wieder zusammen setzen, das war ein großer Faktor bei der Entscheidung. Ohne seinen Rückhalt und seine Unterstützung hätte ich womöglich noch heute einen Golf!
Auf welche Ausstattungsmerkmale hast du beim Kauf besonderen Wert gelegt?
Ohne Witz: Für mich war nur der Sound entscheidend. Mir war egal, welche Ausstattung er darüber hinaus hatte oder nicht hatte. Der Wagen hört sich für meinen Geschmack einfach nur mega an, das ganze Lebensgefühl beim Einsteigen und Starten wird davon bestimmt. Zufälligerweise hat er neue Sitze in einem echt schönen hellen Orange und das Radio läuft. Mehr nicht.
Aus der Hüfte geschossen: Welche 5 Punkte nerven dich an deinem Auto?
Aus der Hüfte geschossen – nichts 🙂 Für meinen Geschmack ist der Mustang das perfekte Auto.
Und welche 5 Dinge findest du besonders gut?
Die Form, den Sound, die uramerikanische Seele, einfach alles. Ich habe mir mit dem Kauf wirklich einen Lebenstraum erfüllt.
Was war das schönste Erlebnis oder die schönste Strecke mit deinem Driver’s Car?
Ich genieße es immer wieder, die großen Kinderaugen am Straßenrand zu sehen. Bei Porsches und BMWs schaut keiner hin, aber mir springen sie vor Begeisterung manchmal fast vors Auto, wenn sie den Mustang sehen und vor allem hören.
Sowohl die Kleinen als auch Erwachsene zeigen mir häufig den „Daumen Hoch“ und freuen sich, den Mustang gesehen zu haben. Dann haben die Kinder zu Hause vielleicht etwas zu erzählen und sind glücklich. Das macht mich dann auch zufrieden.
Was würdest du anderen Fahrern empfehlen, die sich für dasselbe Modell interessieren?
Einfach nur: Machen! Und sich nicht lange mit Zweifeln aufhalten. Ford ist ein gestandener Hersteller und die Autos grundsolide. Dass ein Auto mit einem großen Motor Geld im Unterhalt kostet, sollte jedem klar sein. Aber die 300 Euro jährliche Steuern ist der Mustang allemal wert. Wer das nicht einsieht, muss eben weiter Golf fahren. Für mich war es ein Traum, ein Muscle Car zu fahren, und solange ich diesen Traum hege, fahre ich den Ford Mustang. Es ist übrigens eine echte Belohnung, nach einem langen Arbeitstag in den Wagen zu steigen und nach Hause zu fahren. Immer wieder und jeden Tag.

Hast du dich schon einmal für ein Hybrid- oder Elektrofahrzeug interessiert?
Nein, niemals. Das ist für mich irgendwie so, als würdest du jemandem statt einer Hilti einen Akkuschrauber in die Hand drücken. Das ist nicht das Gleiche und wird es auch nie werden. Ich liebe die Kraft und die Power und vor allem den kernigen Motorsound. Ich kann mir nicht vorstellen, jemals freiwillig auf ein E-Mobil umzusteigen. Nur wenn ich muss, in einem Taxi oder so.
Zum Schluss: Wenn du dir einen anderen Wagen aussuchen müsstest, wäre das ein…?
Puh, das ist eine gute Frage: Wenn es wieder ein Amerikaner sein darf, würde ich tatsächlich den Dodge Challenger wählen. Müsste es ein europäisches Modell sein, würde ich einen Porsche 911 Turbo wählen. Alles über 10 Liter Verbrauch sind für mich dann Kosten fürs Hobby 😉
Was hältst du von Muscle Cars? Bringen dich Sound und Aussehen auch so zum Grinsen? Oder kommt für dich nur europäische Ingenieurskunst infrage? Hinterlasse einfach einen Kommentar!