Erste Bilanz: Drei Monate mit dem Seat Leon e-Hybrid

Seat Leon e-Hybrid mit Kraftwerk im Hintergrund

Okay, unter der Haube steckt – wenig aufregend – ein grundsolider Golf 8. Doch dank schnittiger Optik und sportlicher Auslegung strahlt der Seat Leon wesentlich mehr Feuer aus als sein Wolfsburger Zwilling. Das und die seit letztem Jahr verfügbare Hybrid-Technik waren zu viel für meine Neugier: Seit Dezember fahre ich den neuen Seat Leon e-Hybrid – Leasing sei dank. Wie schlägt sich der „Löwe“ im täglichen Einsatz? Zeit für ein erstes Zwischenfazit.

Die Recherche zu meinem Leasing-Beitrag hat mich auf die Spur gebracht: In den letzten beiden Monaten des Jahres bringen Autohersteller und Händler ihre Bestände unters Volk und bieten die Fahrzeuge zum Teil zu erstaunlichen Konditionen an. Im Fall des Seat Leon e-Hybrid kommt die Förderprämie der BAFA für Plug-in-Hybride dazu. Sie dient als Leasing-Sonderzahlung und sorgt deshalb zusätzlich für angenehme monatliche Raten. Vor diesem Hintergrund habe ich mir ein gutes Angebot machen lassen und zugegriffen. Seit Mitte Dezember steht deshalb der Leon in meiner Garage und hat meine treue alte Diesel-A-Klasse ersetzt.

Ausgewählt: Warum ausgerechnet der Seat Leon e-Hybrid?

Neben der günstigen Leasing-Gelegenheit gab es für die Wahl des Leon drei Gründe:

  • Zum einen finde ich den Wagen einfach schick. Als Golf-8-Zwilling aus der MQB-Familie fehlt ihm dessen Biederkeit, der Leon verkörpert mit seinem Design spürbar mehr Temperament und Frische. Die FR-Ausstattungslinie des e-Hybrid tritt mit strafferem Fahrwerk und optisch geschärfter Frontpartie zudem betont sportlich auf. Das mochte ich schon bei der dritten Leon-Generation, die Seat bis Anfang 2020 verkauft hat.
  • Ich war (und bin) sehr neugierig auf die Hybrid-Technik. Wird sich der Plugin-Hybrid im Alltag als so sparsam herausstellen wie angedacht? Wie sportlich/effizient/komfortabel lässt sich ein Wagen bewegen, der über 1,6 Tonnen Leergewicht auf die Waage bringt? Wie gut klappt es mit dem Laden, zuhause und unterwegs?
  • Nicht zuletzt finde ich das Innenraumkonzept spannend. Das Armaturenbrett ist betont clean und aufgeräumt: Klare Linien, harmonisch eingepasste Lüftungsdüsen, ein cleveres „Ambient Light“. Die Steuerung von Fahrzeugfunktionen, Klimaanlage und Infotainment geschieht allein über einen 10-Zoll-Touchscreen, der Fahrer bleibt über ein rein digitales Cockpit informiert. Tesla hat in seinen Fahrzeugen den Anfang gemacht und großen Erfolg gehabt. Und jetzt gibt es die digitale Bedienung auch bei anderen Herstellern.
Frontpartie des Seat Leon e-Hybrid
Der Leon ist als Plug-in-Hybrid nur in der gehobenen Xcellence- oder der sportlichen FRAusstattungslinie erhältlich. Die erkennt man sofort an der aggressiveren Frontpartie.

Konnte der Leon meine Erwartungen erfüllen? Und wie fühlt es sich an, in ein gut zehn Jahre moderneres Auto umzusteigen? Die Antwort ist gar nicht so einfach, denn neben einigen sehr positiven Eindrücken hinterlässt die neue Technik einige gemischte Gefühle. Im Folgenden fasse ich zusammen, was mir bis jetzt aufgefallen ist. Zu den unterschiedlichen Aspekten wie Verbrauch, Laden, Assistenzsystemen oder zum Zustandekommen des Leasing-Vertrags wird es später eigene, ausführlichere Beiträge geben.

Platzgenommen: Wie sitzt es sich im Leon?

Die Sitze sind nach meinem Empfinden eine der großen Stärken des Seat Leon. Sie sind bequem, bieten ausreichend Seitenhalt und sind im FR dank oranger Ziernähte auch schick anzusehen. Ich habe mich in das Auto hineingesetzt und spontan wohlgefühlt. Sitzposition? Sehr angenehm, ohne dass ich lange mit der Einstellung experimentieren musste. Das Leder-Lenkrad liegt nicht nur gut in der Hand, es lässt sich ebenfalls problemlos in Höhe und Neigungswinkel anpassen. Schon nach wenigen Sekunden hatte ich das Gefühl, dass mir der Leon passt, wie ein Handschuh.

Losgefahren: Wie sieht es mit dem Fahrgefühl aus?

Auch der erste Fahreindruck lässt nichts zu wünschen übrig: Das Fahrwerk ist straff, ohne unkomfortabel zu sein, bei rein elektrischer Fahrt ist es im Wagen zudem sehr ruhig. Ich kann bestens verstehen, warum Torsten mit seinem Renault Zoe auf diese Weise sofort zum Elektro-Fan wurde. Dazu kommt: Nach 5 Jahren A-Klasse mit ihrem hohen Schwerpunkt (ja, es war ein W 169 mit Sandwich-Boden) fühlte sich der Leon anfänglich wie ein Go-Kart an. Na gut, ganz so sportlich ist er in der Realität nun doch nicht ausgelegt. Aber vor engen Kehren oder im Kreisverkehr muss einem nicht bange sein, auch wenn man es etwas schneller angeht. Dazu trägt sicherlich auch der – dank Akku im Wagenboden – sehr tief liegende Schwerpunkt bei.

Was mir besonders gefällt, ist die direkte Lenkung, mit der es eine Freude ist, den Fünftürer um die Kurven zu zirkeln. Das Ergebnis: Ich bin irgendwie immer einen Tick schneller unterwegs, als eigentlich gut wäre – was aber einen unheimlichen Spaß macht.

Gasgegeben: Spürt man das hohe Gewicht des Seat Leon e-Hybrid?

Ja und nein: Bei reinem Batteriebetrieb greift jederzeit das Drehmoment des Elektromotors und bewegt den Wagen bei Orts- oder Landstraßentempo leichtfüßig und flott. Das gilt ebenso im Hybridmodus: Gibt man beim Herausbeschleunigen ausreichend Gas, greift der Elektromotor dem Verbrenner unter die Arme. Im „Sport“-Fahrprogramm, geschieht das recht großzügig – 350 Nm gemeinsames Drehmoment sorgen hier für eine enorme Leichtigkeit. Zum Vergleich: Mein 500 SEC hatte mit 5 Litern Hubraum und V8-Motor auch nur 390 Nm – und wog mit 1690 Kilo wenig mehr als der Leon. Kein Wunder also, dass die 0-bis-100-Beschleunigung mit jeweils 7,4 Sekunden gleich ausfällt.

Blick in den Rückspiegel des Seat Leon e-Hybrid
In der ersten Zeit sind andere Fahrzeuge häufig sehr schnell im Rückspiegel kleiner geworden.

Fällt die elektrische Unterstützung weg, ändert sich die Lage: So geht der Leon zum Beispiel im Eco-Fahrprogramm sparsam mit der Akkuladung um und greift erst bei weit durchgetretenem Gaspedal mit elektrischem Vortrieb ein. Ist man schon eine Weile auf der Autobahn unterwegs und der Akku leer, fällt auch das – mehr oder weniger – weg. Ohne elektrische Hilfe wirkt der 1,4-Liter-TSI-Motor ziemlich angestrengt und der Vortrieb lässt spürbar nach.

Nachgetankt: Wie durstig ist der Hybrid-Leon?

Wie erwartet schlägt sich der Seat Leon e-Hybrid am besten mit vollem Akku und auf Strecken, wo der Elektromotor häufig unterstützen kann. Die erste Tankfüllung hat so für über 800 Kilometer gereicht, der Verbrauch lag bei 16,3kWh + 3,4l Super E10 auf 100 km. Das entspricht insgesamt etwa 140g CO2/km (berechnet aus derzeit 400g/kWh für den deutschen Strommix plus 2320g/l Superbenzin).

Klar: Mit der eigenen Photovoltaik würden die CO2-Emissionen für den Stromverbrauch wegfallen. Ich beziehe meinen Strom jedoch bislang aus dem öffentlichen Stromnetz und muss die 400g/kWh einrechnen.

Weniger gut wird es auf der Autobahn: Auf längeren Strecken hat sich der Leon zwischen 4,9kWh + 6,5l (170g CO2/km) und 1,9kWh + 7,7l (186g CO2/km) genommen. Die letzte Tankfüllung bei frühlingshaften Temperaturen und im Nahverkehr war die beste: Hier hat der Leon 13,1kWh + 3,1l Super verbraucht (124g CO2/km). Zum Vergleich: Angegeben ist der Leon vom Hersteller mit 12 kWh + 1,4l nach dem veralteten NEFZ-Messverfahren.

Mäusekino: Wie klappt die Bedienung per Touchscreen?

Nun ja, das ist der Teil, wo es mit den gemischten Gefühlen losgeht. Grundsätzlich ist die Auto-Bedienung mithilfe der grafischen Oberfläche kein Hexenwerk. Man gewöhnt sich an die Menüs und findet die wichtigsten Funktionen nach ein paar Fingertipps wieder. Doch genau hier liegt der Hase im Pfeffer: Ich muss diese Fingertipps im Zweifelsfall während der Fahrt ausführen. Das bedeutet: Ich muss zwei-drei Mal auf den Bildschirm gucken, mit dem Finger zielen, tippen, die Reaktion abwarten und mich weiter vorantasten. Das lenkt wahnsinnig vom Verkehrsgeschehen ab, speziell, wenn man daneben tippt und einen zweiten (oder dritten) Anlauf braucht.

Blick auf den Touchscreen
Tücken der Technik: Speziell in den ersten Tagen widersetzte sich das Infotainment-System seiner Bedienung.

Beispiel gefällig? Um „mal eben“ vom E-Modus in den Hybrid-Modus umzuschalten, tippt man zuerst unten rechts auf das „Fahrzeug“-Symbol und anschließend auf das winzige „Batterie“-Symbol links in der Randspalte. Und das kann während der Fahrt eine echte Herausforderung sein. Danach zeigt die Oberfläche die Schaltflächen für Batterie- oder Hybridmodus an und ich kann mit einem weiteren Tipp umschalten.

Okay, es gibt einen Shortcut. Den habe ich aber erst durch Zufall per Internet entdeckt: Man streicht auf dem Startbildschirm  von rechts nach links, um sich die Fahrzeugfunktionen anzeigen zu lassen. Streicht man jetzt in der äußersten linken Spalte der Anzeige vier Mal nach oben, erscheinen die beiden Schaltflächen zur Wahl des Batterie- oder Hybridmodus. Diese Auswahl kann man so stehenlassen und ist in Zukunft schneller am Ziel: Vom Startbildschirm aus genügen jetzt ein Streichen und ein Tipp, um zum Hybridmodus zu wechseln.

Von dieser Qualität lassen sich zahlreiche weitere Beispiele finden: Zurücksetzen des Tageskilometerzählers, Bearbeiten/Nutzen der Radiosenderliste, Verstellen der Lüftung. Klar, die Funktionen sind nicht wirklich schwierig zu nutzen. Aber die Nutzung des Touchscreens ist im Vergleich eben doch viel komplizierter als der Druck auf einen Rückstellknopf oder der Dreh an einem Lüftungsregler. Das geht beides nämlich ohne Hinschauen und mit einer einzelnen Handbewegung, Rückmeldung inklusive. Mein persönliches Fazit: Mich kostet das neue Bedienkonzept erheblich mehr Aufmerksamkeit, als mir beim Autofahren lieb ist.

Vollgepackt: Reicht der Kofferraum?

Dank Akku im Wagenboden und nach hinten verrücktem Tank fehlen dem Kofferraum des Seat Leon e-Hybrid im Vergleich zum Benziner gut 100 Liter Stauraum. Der Kofferraumboden rückt ein Stück nach oben, unter der Bodenklappe blickt man nicht in ein zusätzliches Staufach, sondern direkt auf den Tank. Ergebnis: Hinter den Rücksitzen reicht es im Alltag zwar dicke für Einkauf und Wasserkasten. Auf dem Weg in den Urlaub wird es jedoch knapp, denn es lässt sich gerade mal ein größerer Koffer und etwas Kleinkram verstauen. Schon mit zwei Koffern oder Reisetaschen geht es nicht ohne mindestens einen umgeklappten Rücksitz. Gut: Um die geteilte Rücksitzbank umzulegen genügen jedoch wenige schnelle Handgriffe. Bei Bedarf ist innerhalb von 30 Sekunden reichlich Platz bis zu den Vordersitzen. Auf diese Weise hat sich mein Leon in den letzten Wochen schon als wertvoller Umzugshelfer bewährt.

Was ich schmerzhaft vermisse: zusätzliche Staufächer im Gepäckraum. Die mitgelieferten Ladekabel fliegen lose hinter den Vordersitzen herum, für den Verbandskasten gibt es nur eine winzige seitliche Nische. Werkzeug, Frostschutzkanister, Eiskratzer oder Handfeger für den Wintereinsatz hatten die Ingenieure scheinbar nicht auf dem Zettel, man kann sie am besten noch mit den Kabeln im Fußraum unterbringen. Nervig!

Fazit: Großer Fahrspaß mit Abzügen in der B-Note

Bislang bin ich mit dem Leon aus fahrerischer Sicht sehr zufrieden. Straffes Fahrwerk, direkte Lenkung, tiefer Schwerpunkt und bei Bedarf genug Vortrieb liefern jede Menge Spaß. Ich steige richtig gern in den Wagen ein und lasse kaum eine Gelegenheit aus, damit zu fahren. Gut: Der Verbrauch ist höher als vom Hersteller angegeben, aber auf Strecken innerhalb der Akku-Reichweite immer noch angenehm niedrig. Lediglich auf der Autobahn finde ich fast 8 Liter Super (je nach Tempo auch mehr) deutlich zu viel. Aber das entspricht eben dem Verhalten eines Plugin-Hybrids.

Blick in den Rückspiegel des Seat Leon e-Hybrid
Der Seat Leon e-Hybrid produziert nicht alle Emissionen lokal am Fahrzeug.

Deutliche Abstriche gibt’s für die ausschließliche Bedienung per Touchscreen, die ich als Schritt in die falsche Richtung empfinde. Sie macht die Handhabung des Fahrzeugs an vielen Stellen unnötig kompliziert, weil viele über die Jahre gewohnte Selbstverständlichkeiten wegfallen. Mir ist die Umgewöhnung schwergefallen – und das sage ich als IT-affiner Technikfan, der im Alltag Anleitungen zu solchen Geräten schreibt. Wie soll es dann erst jemandem gehen, der die Menüs und Optionen einer grafischen Benutzeroberfläche als nicht so selbstverständlich empfindet? Die ältere Generation wird sich mit dieser Art von Bedienung ihres Autos nicht anfreunden können. Nur wenige analoge Regler und Tasten – Lichtschalter, Heizungs- und Lautstärkeregler sowie eine Wahltaste für den Hybridmodus – würden hier Abhilfe schaffen.

Was ist deine Meinung zum Seat Leon e-Hybrid? Gefallen dir Styling und auftreten? Oder gehörst du fest zur „Generation Golf“ und magst es etwas konservativer (und analoger)? Hinterlasse einfach einen Kommentar!

2 Kommentare zu „Erste Bilanz: Drei Monate mit dem Seat Leon e-Hybrid“

  1. Wir haben den Leon e-hybrid im Januar 2023 erhalten und haben jetzt ca. 7.200 km damit als Zweitwagen hauptsächlich im Stadtverkehr einer niederrheinischen Mittelstadt absolviert.
    Wenn man den Daten der App vertrauen kann, ergeben sich folgende Verbräuche:
    – die ersten 2.936 km mit 19,9 kWh / 100 km und 1,0 L Benzin / 100 km
    – 2.885 km mit 12,4 kWh / 100 km und 1,4 L Benzin / 100 km
    – 1.361 km mit 18,3 kWh / 100 km und 1,2 L Benzin / 100 km

    In der jetzigen kalten Jahreszeit ist der rein elektrische Verbrauch allerdins sehr enttäuschend. Bei regelmäßigem Laden an unserer Wallbox liegt der rein elektrische Verbrauch auf Kurzstrecken zwischen 25 bis 40 kWh. Das heißt, dass die rein elektrische Reichweite in der Regel unter 40 km liegt.
    Im Sommer haben wir tatsächlich die WLTP-Reichweite von 62 km erreicht bzw. geringfügig überschritten.
    Aber der Winter trägt doch zur Ernüchterung bzgl. Reichweite und Gesamtverbrauch bei.
    Fairerweise muss angemerkt werden, dass wir die Heizung, Siztheizung und tlw. auch Lenkradheizung temperaturentsprechend auch nutzen, aber alles andere wäre ja auch Augenwischerei…

    Das Auto an sich empfinden wir ansprechend was Innenraum und äußeres Bild betrifft. Die Kofferraum-Ladekante ist zu hoch, aber für einen Zweitwagen akzeptabel.

    Aber die Bedienung des Fahrzeugs ist nach unserem Empfinden teilweise eine Katastrophe. Wie im Hauptbeitrag schon angedeutet, ist die Touchscreen-Bedienung sehr umständlich und auch nach über 7.000 Kilometern noch nicht zur Gewöhnung geworden.

    Das Display in der Mitte fällt gelegentlich aus und muss sich dann wieder neu starten. Die Lautstärkeregelung über ein Touchfeld unter dem Mitteldisplay ist nicht beleuchtet (!!) und daher im Dunkeln nicht bedienbar. Okay, man könnte die Lenkradbedienung betätigen, aber das ist ja auch nicht immer praktisch.

    Das Einschalten der Sitzheizung kann über ein viel zu kleines Feld im Mitteldisplay erfolgen, oder über einen „Doppeltip“ mit zwei Fingern auf die ebenfalls unbeleuchteten Temperaturregler der Heizung. Die Bedienung ist selbst im Hellen umständlich und im Dunkeln fast unmöglich.

    Die Lane-Assist-Funktion ist leider nicht dauerhaft deaktivierbar, das heißt, man muss bei jedem Fahrtantritt sich durch dass Bedienmenu „wurschteln“, da die Einstellung nicht gespeichert wird.

    Seit einigen Wochen „spricht“ das Auto nur noch Englisch, wir haben noch nicht die Zeit gefunden, das beim Seat-Händler zu reklamieren.

    Die VW-Konzernsoftware zeigt sich nicht von der besten Seite, ebenso das Hybrid-Konzept an sich. Der Leon lädt nur mit 3,6 kW, so dass eine Vollladung schon mal gut mehr als 3,5 Stunden dauert (10,4 kWh Nettokapazität). Für unseren Kurzstreckenbetrieb mit heimischer Wallbox in Ordnung. Aber wenn der Leon mal auf die Langstrecke muss, ist er vermutlich teurer als der Diesel…

  2. Hi Phasenbaer,

    ich kann deine Erfahrungen nach mehr als zwei Jahren Zeit mit dem Leon zum größten Teil bestätigen. Lediglich der durchschnittliche Benzinverbrauch war bei mir trotz aller Bemühungen spürbar höher, weil ich doch immer wieder größere Autobahnanteile dabei hatte. Und ja: Der Winter macht sich bei der elektrischen Reichweite wahnsinnig bemerkbar… Heizen mit der Wärmepumpe scheint erheblich energiefressender zu sein als Kühlen im Sommer.

    An die Bedienung hab ich mich am Ende ganz gut gewöhnt. Die Abläufe auf dem Bildschirm sind mir irgendwann in Fleisch und Blut übergegangen, das war kein Problem mehr. Aber du hast Recht: Die unbeleuchteten Touch-„Schieberegler“ unterhalb des Displays sind komplett nutzlos. Ich hab mich oft gefragt, wie man als Konstrukteur nicht begreift, dass das Element durch das Wegsparen der Beleuchtung seine Bedienbarkeit im Dunkeln vollständig einbüßt.

    Bei mir sind Probleme mit dem Display erst 2-3 Monate vor Ende der Leasingzeit aufgetreten. Bei längerem Betrieb blieb die Anzeige zum Beispiel bei der Navigation hängen, sodass sich die Bilder der wandernden Kartenanzeige überlagert haben. Das schien aber ein thermisches Problem zu sein, weil ein einfacher Neustart nicht half. Ich hoffe, dass VW diesen Bug mittlerweile beseitigt hat, denn in zwei Wochen bekomme ich das nächste Leasingfahrzeug (wegen Wegfalls der Förderung kein Hybrid mehr).

    Den Lane-Assist habe ich schon als nützlich empfunden und im Normalbetrieb bzw. auf der Landstraße gerne genutzt. Aber auf der Autobahn habe ich ihn dann auch ausgeschaltet, weil er genervt hat. 1-2 Mal wollte ich einem LKW beim Überholen nicht zu nahe kommen und konnte kaum ausweichen, weil mich der blöde Assistent in der Spur halten wollte. Nach der nächsten Raststätte war er aber wieder aktiv – blöd.

    Alles in allem stimme ich deinem Fazit zu: Im Kurzstreckenbetrieb greift das Hybrid-Konzept sehr gut, und ich bin teilweise wochenlang rein elektrisch gefahren. Sobald man aber auf der Langstrecke ist, verbraucht man locker 7-8 Liter Benzin… Eine Urlaubsfahrt macht einem über Wochen den Schnitt kaputt.

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